Herzlich Willkommen auf Sprechertreff
In diesem Beitrag möchte ich dir Mut machen und deine Zweifel ausräumen. Zusätzlich bekommst du noch einige Tipps und Tricks an die Hand um dir den Einstieg in der Sprecherwelt zu erleichtern. Die Welt des Sprechermarktes ist groß geworden. Und er wird immer größer. Es gibt aber auch immer mehr Sprecher. Und vor allem wir Neuen, dazu zähle ich mich im Übrigen auch, haben Startschwierigkeiten und es ist schwer, sich in der Sprecherwelt durchzusetzen. Wir haben diesen Beruf aber nicht einfach so gewählt. Wir haben eine Leidenschaft, der wir nachgehen wollen. Wir brennen darauf, die Menschen mit unserer Stimme zu begeistern. Wir sind hochmotiviert. Und trotzdem bremsen wir uns selbst aus.
Sich behaupten und von der Masse abheben
Es ist kein Geheimnis, dass der Weg zum erfolgreichen Sprecher mit diversen Herausforderungen gepflastert ist. Wir kämpfen mit der Unsicherheit, ob wir gut genug sind, mit der Angst keine Aufträge zu bekommen, wissen nicht wir uns von der Masse abheben können, weil wir uns einfach selbst mit unseren Zweifeln ausbremsen. Jeder von uns hat wahrscheinlich schon einmal das Gefühl gehabt, ob das die richtige Entscheidung war, wenn es einfach nicht voran geht.
Viele glauben auch, dass ihre Stimme wahrscheinlich doch nicht gehört werden möchte. Und das ist kompletter Unsinn. Schlag dir das mal gleich aus dem Kopf. Geschmäcker sind verschieden. (Gottseidank) Und das darfst du auch nicht persönlich nehmen. So ist das eben. Der eine liebt deine Stimme, der andere eher weniger. Das kennen wir persönlich doch auch. Das hat überhaupt nichts mit den Fähigkeiten und den Qualitäten als Sprecher zu tun. Jeder hier hat seinen Platz.
Die gute Nachricht ist: Es gibt Wege, wie wir uns erfolgreich behaupten und von anderen abheben können. Der Schlüssel liegt darin, authentisch zu sein. Deine Stimme, deine Geschichte und deine Persönlichkeit sind einzigartig. Nutze das zu deinem Vorteil! Glaube an dich.
Ein erster Schritt, um deine Zweifel zu überwinden, ist, dich selbst besser kennenzulernen und deine Stärken zu erkennen. Mache eine Bestandsaufnahme deiner Fähigkeiten und Talente. Was macht deine Stimme besonders? Welche Emotionen kannst du besonders gut vermitteln? Achte darauf, diese Merkmale in deinem Portfolio und in deinen Aufnahmen hervorzuheben.
Weiterhin solltest du regelmäßig an deinem Können arbeiten. Nimm an Workshops und Fortbildungen teil, um deine Techniken zu verfeinern und neue Trends in der Sprecherbranche kennenzulernen. Tausch dich mit anderen Sprechern aus und suche dir Feedback von Profis. Ein Mentor oder Pate, kann hierbei sehr hilfreich sein.
Es ist auch wichtig, sich ein starkes Netzwerk aufzubauen. Knüpfe Kontakte zu Agenturen, Produzenten und anderen Sprechern. Nutze soziale Medien und Online-Plattformen, um deine Arbeit zu präsentieren und auf dich aufmerksam zu machen. Ein professioneller Internetauftritt und regelmäßige Posts können dir helfen, eine größere Reichweite zu erzielen.
Schließlich solltest du nie vergessen, warum du diesen Beruf gewählt hast. Deine Leidenschaft und Begeisterung für das Sprechen sind deine größten Antriebsquellen. Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen. Jeder Fehler und jeder Zweifel sind Gelegenheiten, zu wachsen und besser zu werden. Bleib hartnäckig und fokussiert auf dein Ziel.
Die Reise zum Erfolg mag schwierig sein, aber mit Authentizität, kontinuierlichem Lernen und einer positiven Einstellung kannst du die Herausforderungen meistern und dich in der Sprecherwelt behaupten.
Sich nicht unter Wert verkaufen und Tipps für deine Kalkulation
Ein Hauptgrund für das Scheitern von aufstrebenden Sprechern ist das Unterbewerten ihrer Dienstleistungen. Viele sind unsicher, wie sie ihre Preise angemessen festlegen sollen und lassen sich dann von Kunden zu extrem niedrigen Preisen herunterhandeln, aus Angst den Auftrag nicht zu bekommen. Dies führt zu anhaltender Frustration. Das Problem ist, dass es schwer ist, aus dieser Abwärtsspirale herauszukommen. Man nimmt beispielsweise vier Hörbücher auf und verdient gerade mal zusammen genommen, 1000 Euro. Ich weiß nicht, wie du darüber denkst, aber wenn ich diese Arbeit zusätzlich zu meinem Hauptberuf ausführe, möchte ich trotzdem angemessen dafür entlohnt werden. Ich brauche das Geld nicht nur, um mehr in der Tasche zu haben, sondern auch, um in Fortbildungen oder bessere Ausrüstung zu investieren, denn Weiterentwicklung ist wichtig. Und außerdem möchte ich davon auch irgendwann leben können und meinen alten Job endgültig an den Nagel hängen. Wie ist das mit dir?
Manche mögen jetzt einwenden, dass sie doch Erfahrungen sammeln müssen. Natürlich, und wir nehmen sicher auch nicht die üblichen Gagen, aber es gibt Grenzen, die du dir selbst setzen solltest. Der Kunde freut sich doch insgeheim, wenn er eine 30-sekündige Telefonansage mit Werbung für nur 50 Euro erhält, während der übliche Tarif ohne Werbung bei mindestens 180 Euro liegt (laut VDS Gagenkompass). Und dann verdient er selbst Hunderte von Euros damit. Ist das fair? Ich finde nicht. Letztendlich liegt die Entscheidung bei dir. Aber ich möchte dir einige Tipps geben, wie du deine Preise besser kalkulieren kannst. Glaube mir, es gibt genügend Kunden, die deine Arbeit schätzen und gerne deinen Preis bezahlen, weil sie dabei immer noch sparen.
Zur Kalkulation deiner Vergütung kannst du dich an den Sprechergagen des VDS (Verband Deutscher Sprecher*innen) orientieren. Dort erhältst du eine umfassende Übersicht der marktüblichen Gagen, die dir bei der Festlegung einer angemessenen Vergütung helfen. Die Gagen sind nach unterem und oberem Bereich gestaffelt, und die aktuellen Sprechergagen sind zum Download verfügbar.
Ein guter Richtwert ist, nicht mehr als 20-30% unter dem durchschnittlichen Marktpreis zu liegen. Du könntest beispielsweise ein Paket schnüren, das mehrere Dienstleistungen umfasst. Dadurch erhöhst du den wahrgenommenen Wert deiner Arbeit und vermeidest ständigen Preisdruck. Sei kreativ und biete dem Kunden gerne einen zusätzlichen Bonus an.
Kalkulationsbeispiele
Einzelgagen: Für eine Telefonansage könntest du beispielsweise eine Gage von 150-200 Euro ansetzen, je nach Umfang und Verwertungsrechten.
Ein Paket für E-Learning-Inhalte könnte mehrere Module umfassen und insgesamt 1000-1500 Euro kosten, wobei du hier verschiedene Dienstleistungen wie Aufnahme, Bearbeitung und eventuell auch die Erstellung von Skripten anbietest.
Für die Herstellung eines Hörbuchs wird meist eine Gage von 2000,00 bis 3000,00 angesetzt. Je nach Umfang und Verwertungsrechten. Dies umfasst in der Regel die Aufnahme sowie die Bearbeitung, damit der Kunde das Hörbuch auf den Hörbuchplattformen später verkaufen kann. Nimmst du nun 30% weniger, spart der Kunde satte 600,00 € bis 900,00 €. Und du verdienst zwischen 1400,00 € bis 2100€ für das Hörbuch. Und ganz genau so würde ich das dem Kunden auch verkaufen. Biete ihm auch gerne noch ein Bonus an. Zum Beispiel könntest du ihm anbieten, ein kostenloses Hörbuchcover für ihn zu erstellen.
Royalty Shares (Mit Vorsicht genießen)
Diese können sich wirklich lohnen, wenn das Projekt langfristiges Potenzial hat und kontinuierliche Einnahmen generiert. Es ist ratsam, sich gut über die Marktstandards zu informieren und sicherzustellen, dass die Royalty-Vereinbarung fair und transparent ist. In der Regel erhält ein Sprecher mindestens 10-15% des Verkaufspreises pro verkauftes Hörbuch als Gage. Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Hörbuchs liegt bei etwa 10-15 Euro, was bedeutet, dass ein Sprecher pro verkaufte Einheit mit einer Gage von 1-2,25 Euro rechnen kann. Was die Gage betrifft, sollte man mindestens den branchenüblichen Mindestbetrag beanspruchen. Dies kann je nach Branche und Art des Projekts variieren, aber als Faustregel gilt, dass man seine eigenen Fähigkeiten und den Wert seiner Arbeit realistisch einschätzen sollte. Es ist auch hilfreich, sich mit anderen Fachleuten auszutauschen und deren Erfahrungen und Ratschläge zu berücksichtigen. So stellt man sicher, dass man angemessen entlohnt wird und seine Arbeit die Wertschätzung erhält, die sie verdient.
Mein Tipp: Erkundigt euch über die Verkaufszahlen des Buches oder generell über die Verkaufszahlen anderer Bücher des Autors. Wenn diese gute Verkaufszahlen haben, dann kann man davon ausgehen, das Royalty Shares sich rentieren könnte. Ansonsten macht ihr eure tolle Arbeit quasi umsonst.
Natürlich kommt jetzt die Frage auf, welche Verkaufszahlen muss ein Buch denn mindestens haben. Nun in Deutschland gilt ein Buch als Bestseller, wenn es mindestens 5.000 bis 10.000 Exemplare verkauft hat. Bei Belleristik liegt die Verkaufszahl etwas höher. Aber es ist auch wichtig zu beachten, dass Verkaufszahlen allein nicht immer den Erfolg eines Buches widerspiegeln. Faktoren wie Marketingstrategien, Leserrezensionen und Buchpräsentationen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ihr müsst dafür einfach ein Gefühl entwickeln. Generell ist Royalty Share ein komplexes Thema, das ich in einem anderen Blogbeitrag nochmal aufgreifen werde.
Erfolgreiche Präsentation vor Kunden
Wenn es darum geht, dich einem Kunden für ein Projekt zu präsentieren, solltest du bestens vorbereitet sein. Recherchiere im Vorfeld gründlich über den Autor oder das Unternehmen und das Projekt, für das du dich bewirbst. Verstehe die Bedürfnisse des Kunden und zeige ihm, wie du diese Bedürfnisse erfüllen kannst. Ein klar strukturierter und selbstbewusster Auftritt hinterlässt immer einen bleibenden Eindruck.
Erstelle zum Beispiel ein Media Kit oder eine Webseite, die detailliert zeigt, wie deine Fähigkeiten und Talente genau dem speziellen Projekt des Kunden zugutekommen können. Präsentiere dem Kunden eine Sprachdemo, in der du die Vielfalt deiner Stimmenfarben und Stilrichtungen demonstrierst. Biete ihm vielleicht sogar eine kostenlose Demo für sein Projekt an, um ihn von deiner Qualität und Professionalität zu überzeugen.
Zeige dem Kunden, dass du nicht nur über die erforderlichen technischen Fähigkeiten und Erfahrungen verfügst, sondern dass du auch mit Leidenschaft und Begeisterung bei der Sache bist. Authentizität und Enthusiasmus sind oft ansteckend und können dich von anderen Bewerbern abheben. Sei offen für das Feedback des Kunden und nutze es, um deine Präsentation und Arbeitsweise stetig zu verbessern.
Denke immer daran: Eine professionelle Herangehensweise und eine positive Einstellung sind der Schlüssel zum Erfolg. Jeder Schritt, den du machst, bringt dich deinem Ziel näher und lässt dich als Sprecher wachsen und reifen.
Frischer Wind in der Sprecherbranche
Viele Methoden in der Sprecherbranche sind seit Jahren festgefahren. Es ist an der Zeit, neuen Schwung in die Sache zu bringen und Innovationen zu fördern. Frischer Wind ist dringend notwendig, um das Potenzial von Sprechern voll auszuschöpfen und neue Wege zu gehen. Sei offen für neue Techniken, probiere Ungewohntes aus und scheue dich nicht davor, Risiken einzugehen. Nur so können wir die Branche weiterentwickeln und uns selbst als Sprecher ständig verbessern. Ein praktisches Beispiel dafür ist der Einsatz von sozialen Medien, Podcasts, oder einen Blog, um deine Reichweite zu vergrößern und neue Zielgruppen zu erschließen.
Der Sprecherberuf: Keine offizielle Ausbildung erforderlich
Ein Aspekt des Sprecherberufs ist, dass keine formelle Ausbildung oder der Besuch einer Schauspielschule notwendig ist, um erfolgreich zu sein. Das bedeutet, du bist nicht weniger talentiert, nur weil du keine Schauspielschule besucht hast, auch wenn einige versuchen, dir das einzureden. Es sind vielmehr deine Erfahrungen, dein Wissen und deine Fähigkeiten, die dich definieren. Schauspielerische Fähigkeiten können nützlich sein, sind aber kein Muss. Viele erfolgreiche Sprecher haben ihre Fähigkeiten autodidaktisch oder durch praktische Erfahrungen erworben. Das zeigt, dass der Weg offen ist für jeden, der bereit ist, Zeit und Mühe zu investieren, um seine Stimme und Präsentationstechniken zu verbessern.
Das sollte dich motivieren! Dennoch ist es wichtig, sich durch Fortbildungen weiterzuentwickeln oder sogar eine Ausbildung zum Hörbuchsprecher in Betracht zu ziehen, denn Stillstand bedeutet Rückschritt. Die Konkurrenz schläft nicht.
Der Wert eines Mentors oder Paten
Ein Mentor oder Pate kann in deiner Karriere als Sprecher einen großen Unterschied machen. Ein erfahrener Mentor kann dir wertvolle Tipps geben, dich auf deinem Weg begleiten und dir helfen, typische Stolpersteine zu vermeiden. Suche dir jemanden, der bereits erfolgreich ist und bereit ist, sein Wissen und seine Erfahrungen mit dir zu teilen. Dies könnte eine formelle Beziehung sein, wie durch ein Mentoring-Programm, oder eine informelle, bei der du einfach jemanden in der Branche um Rat bittest. Persönliche Beispiele und direkte Rückmeldungen können dir dabei helfen, dich kontinuierlich zu verbessern und dein volles Potenzial auszuschöpfen. Scheue dich nicht, einem Sprecher, den du bewunderst, mal eine E-Mail zu schreiben. Frage ihn, was ihn so erfolgreich macht und wie er als Anfänger gestartet ist. Meistens bekommst du eine Antwort darauf. Und wenn nicht, dann lasse dich davon nicht entmutigen. Es gibt immer Menschen, die glauben, du wirst ihnen all ihre Aufträge wegschnappen. Dabei gibt es wirklich genügend Platz für uns alle.
Du zweifelst immer noch?
Das ist völlig normal und menschlich! Aber lass mich dir sagen: Alle großen Sprecher haben einmal klein angefangen. Jeder hatte seine Unsicherheiten und Zweifel. Auch ich habe mit diesen Hürden zu kämpfen. Der Schlüssel ist, sich nicht von diesen Gefühlen überwältigen zu lassen. Denke daran, warum du angefangen hast, was dich inspiriert hat und welches Ziel du vor Augen hast. Erfolg kommt nicht über Nacht, sondern durch harte Arbeit und Ausdauer. Und vergiss nicht: Jeder Schritt, den du machst, bringt dich deinem Ziel näher. Glaube an dich und deine Fähigkeiten, und du wirst sehen, dass sich die Türen öffnen werden.
Wenn du an dir zweifelst, erinnere dich daran, dass diese Zweifel dich nicht definieren. Sie sind lediglich Herausforderungen auf deinem Weg zum Erfolg. Nutze sie als Antrieb, um noch härter zu arbeiten und dich noch mehr zu verbessern. Fokussiere dich auf deine Stärken, feiere deine Fortschritte und bleibe stets positiv. Jede kleine Errungenschaft bringt dich einen Schritt weiter, und irgendwann wirst du zurückblicken und stolz auf dich sein, weil du nie aufgegeben hast. Glaube an dich selbst, denn du bist fähig und stark. Der Glaube an dich selbst wird dir die Energie und den Mut geben, jede Hürde zu überwinden und deine Träume zu verwirklichen.
Fazit
Der Weg zum erfolgreichen Sprecher hat so seine Hürden, aber genau darin liegt der Reiz. Jede Herausforderung, die wir meistern, macht uns stärker und bringt uns näher an unsere Ziele. Authentizität, Leidenschaft und eine professionelle Herangehensweise sind die Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg. Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Mit der richtigen Einstellung und der Bereitschaft, an sich zu arbeiten, können wir in der Sprecherbranche Großes erreichen. Bleib dran und glaube an dich – die Bühne gehört dir!
Herzlichen Dank für deine Zeit, diesen Beitrag zu lesen – es bedeutet mir wirklich viel. ich hoffe dieser Beitrag hat dir gefallen. Hinterlasse gern einen Kommentar und teile diesen Beitrag. Lass mich wissen, welche Themen du in zukünftigen Beiträgen sehen möchtest, oder teile deine eigenen Erfahrungen mit. Dieser Blog soll wachsen und eine Bereicherung für alle sein, was nur mit deiner Unterstützung möglich ist. Auch ich lerne nie aus. Außerdem lade ich dich herzlich dazu ein, dich in der kostenlosen Sprechercommunity auf Skool anzumelden.